Anna, nimm Halloween zurück: Rituale ohne Angst vor dem Tod
Podcast: Größenwahnsinnig – der Podcast für Frauen, die nach Größe und Sinn in ihrem Leben streben
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Happy Samhain, Anna. Oder – wenn dir das näher ist – Happy Halloween. Für mich ist dieser Zeitpunkt im Jahr kein Gruselkabinett, sondern ein leiser, kraftvoller Übergang. Die Natur zieht sich zurück, die Luft wird klar, die Schleier werden dünner. Und genau hier, zwischen letzter Ernte und erstem Frost, spreche ich über ein Thema, das wir gern in die hinterste Schublade schieben: den Tod – und warum er uns nicht mehr schrecken muss.
Warum wir aufhören dürfen, Angst zu haben
Ich weiß, ich hab’s schon gesagt – aber es ist wichtig: Angst entsteht oft dort, wo wir vermeiden. Wenn wir dem Tod keine Worte geben, wird er zum Schatten. Sobald wir ihn anschauen, beginnt er, Form zu bekommen – und mit Form kommt Beziehung. Und Beziehung ist Heilung.
Zitat: „Übergänge sind keine Abgründe. Sie sind Brücken, die man im Gehen baut.“
In meiner Zeit als Intensivkrankenschwester habe ich viele Abschiede begleitet – laute, leise, wütende, liebevolle. Später hat mir der Schamanismus eine Sprache dafür geschenkt: Der Körper endet, die Seele wechselt den Raum. Punkt. Kein romantisches Wegducken, sondern eine tiefe, ruhige Gewissheit. Und ja, diese Sicht macht Trauer nicht klein. Sie macht sie tragbar.
Die schamanische Perspektive: Der Tod als Übergang
Schamanisch betrachtet ist deine Seele älter als dieses Leben. Wenn der Körper loslässt, geht sie in die Anderswelt – frei von Ego, Schuldzuweisung und dem ewigen „Wer hat Recht?“. Genau das gibt mir Frieden. In mir klingt die Frage: Wie würde ich heute leben, wenn ich wüsste, dass die Liebe bleibt?
Was andere Kulturen uns lehren
Ich liebe, wie vielfältig die Welt Abschied lebt: das keltische Samhain als Schwellenzeit, Allerheiligen und Allerseelen als leuchtendes Erinnern, das „Hungry Ghost Festival“ in China, Lichterfeste in Japan – und ganz besonders: Dia de los Muertos in Mexiko. Farben, Musik, Fotos, Lieblingsessen auf dem Altar – eine Einladung an die, die vorausgegangen sind: „Setz dich. Feier mit.“ Nicht gruselig. Lebendig.
Zitat: „Erinnerung ist nicht rückwärtsgewandt. Sie ist Liebe, die den Weg kennt.“
Trauer verstehen (ohne sie zu zähmen)
Das Modell der Trauerphasen nach Elisabeth Kübler-Ross kann Orientierung geben – nicht als Gesetz, sondern als Landkarte: Verneinung, Zorn, Verhandeln, Depression, Annahme. Du „funktionierst“ nicht falsch, wenn du springst, wenn du lachst und weinst im selben Atemzug. Trauer ist zyklisch wie die Natur. Natürlich wie Samhain.
Rituale, die wirklich tragen (für Zuhause)
1) Kerze mit Intention
Nimm ein Teelicht. Sprich leise: „Dieses Licht ist für dich. Reise gut.“ Lass die Kerze in einem feuerfesten Gefäß brennen. So simpel. So wirksam.
2) Der Brief, den du nie verschickst
Schreib alles auf – Liebe, Zorn, Fragen. Falte das Blatt. Verbrenn es sicher oder lege es unter die Kerze. Energie will Richtung. Du gibst sie.
3) Mini-Ahnenaltar
Foto, Blume, etwas, das nach Zuhause riecht (Kaffee, Zimt). Ein Platz, der sagt: „Ich sehe euch.“ Fünf Minuten am Tag reichen.
4) Gespräch mit Intention
Setz dich mit Tee hin und sprich laut oder im Herzen. In der Anderswelt gibt es kein Ego-Pingpong. Klarheit darf kommen – ohne Gegenrede.
Wenn noch etwas offen ist
Offene Themen sind normal. Du darfst sie energetisch klären – auch wenn die andere Person nicht mehr lebt. In meiner Praxis arbeite ich mit einem Ritual, das ich liebevoll „Kuddel-Muddel-Klärung“ nenne: zwei Kreise, zwei Energien, entwirrt und wieder frei. Kein Hokuspokus, sondern spürbare Erleichterung. Und ja: Es ersetzt keine Paar- oder Freundschaftstherapie. Aber es schafft Raum, dass du wieder atmen kannst.
Zitat: „Frieden heißt nicht vergessen. Frieden heißt: Ich trage dich, ohne mich zu verlieren.“
Dein kraftvoller Samhain-Ablauf (10 Minuten)
- Ankommen: Drei tiefe Atemzüge, Füße auf den Boden.
- Kerze: Zünde eine Kerze für eine bestimmte Person oder „für alle, die heute Licht brauchen“.
- Wort: Sprich einen Satz. Beispiel: „Ich lasse das Unausgesprochene gehen.“
- Geste: Lege die Hand aufs Herz. Spür Wärme, nicht Antworten.
- Abschluss: Dankbarkeit: „Ich gehe weiter – und du gehst mit.“ Wasser trinken.
Was, wenn Angst hochkommt?
Excuse you, Angst ist nicht dein Feind. Sie ist eine Türhüterin. Frag sie: „Was brauchst du?“ Oft antwortet sie: Information, Begleitung, Rhythmus. Genau das gibst du dir mit Ritualen, mit Gesprächen, mit einem Blick in die Natur. Schau dir einen Baum an: Er lässt los, um wieder zu werden.
Gemeinsam statt allein
Du musst das nicht solo rocken. Such dir eine Person, die zuhört – eine Freundin, ein Trauer-Café, professionelle Begleitung. Und wenn dich schamanische Begleitung ruft: Ich bin da. Schreib mir, wenn du energetische Klärung wünschst oder einfach einen sicheren Rahmen für dein erstes Ritual.
Mein Impuls für dich
Zünde heute eine Kerze an. Sag einen Satz. Atme. Mehr braucht es nicht, um Beziehung zu beleben – über die sichtbare Welt hinaus. Und wenn du magst, feiere Samhain wie die Natur feiert: still und würdevoll. Oder wie in Mexiko: bunt, laut, voller Liebe. Beides ist richtig, solange es deins ist.
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